Sonne ohne Reue: Hautkrebsvorsorge nicht vergessen!

Der Sommer 2020 ist kein gewöhnlicher: Abstandhalten und Zugangslimitierung in den öffentlichen Bädern prägen das heurige Badevergnügen. Neben diesen wichtigen COVID-19-Schutzmaßnahmen sollte auf die Hautkrebsvorsorge nicht vergessen werden. Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie informieren mit ihrer Aktion „Sonne ohne Reue“ über den richtigen Sonnenschutz und erinnern an die regelmäßige Kontrolle der Haut.

Die Bäder haben geöffnet, die Sommerferien stehen vor der Tür. Und trotzdem ist der Sommer 2020 anders als gewohnt. „Wir alle haben in den letzten Wochen gelernt, unseren Alltag mit den COVID-19-Schutzmaßnahmen anzupassen. Das wird uns auch noch über den Sommer hinaus begleiten,“ erklärt Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. Unverändert ist die UV-Strahlung geblieben und damit das Risiko von Sonnenschäden bis hin zu Hautkrebs. „Extreme und intensive Sonnenbestrahlung spielt einen wesentlichen Faktor bei der Entstehung von Hautkrebs. Der vernünftige Umgang mit der Sonne ist daher auch in einem ungewöhnlichen Sommer wie heuer unverzichtbar,“ so Sevelda.

Von April bis Anfang September ist die Belastung durch UV-Strahlung am intensivsten. In diesen Monaten sollte während der Mittagszeit von 11.00– 15.00 Uhr die direkte Sonne gemieden werden, der beste Aufenthaltsort im Freien ist in dieser Zeit der Schatten. Hut, T-Shirt, Sonnenbrille und die für den Hauttyp richtige Sonnencreme sind darüber hinaus wichtige Schutzmaßnahmen.

Hautkrebs: Früherkennung rettet Leben

Bereits 4 % aller an Krebs erkrankten Menschen Österreichs leiden an Melanomen der Haut, Tendenz steigend. Im Kampf gegen Hautkrebs hat die Früherkennung besonderen Stellenwert: rechtzeitig erkannte und operierte Melanome können eine vollständige Heilung bedeuten. „Hautkrebs ist der einzige Krebs, der schon in frühen Phasen und mit dem freien Auge sichtbar ist,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Erika Richtig vom Arbeitskreis Melanom Dermatoonkologie der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie und Präsidentin der Österreichischen Krebshilfe Steiermark. „Dieser Chance sollten wir uns bewusst sein.“

Wenn sich Muttermale verändern, neu auftreten und rasch wachsen, sind sie Melanom-verdächtig. „In diesem Stadium sollte keine Zeit versäumt und sofort der Hautarzt aufgesucht werden,“ so die Hautkrebs-Expertin. Die regelmäßige Selbstkontrolle der Haut und die jährliche Untersuchung durch den Arzt sind daher die wichtigsten Früherkennungs-Empfehlungen. „Wir verzeichnen bedingt durch die COVID-19-Pandemie einen enormen Rückgang an Früherkennungsuntersuchungen der Haut,“ berichtet Richtig. „Das birgt die Gefahr, dass PatientInnen erst wesentlich später mit einer – im schlimmsten Fall bösartigen – Veränderung der Haut behandelt werden können.“

Das frühzeitige Erkennen und die ausreichende dermato-chirurgische Entfernung (Exzision) ist aber die Therapie der Wahl bei Hautkrebs. „Durch diese Maßnahme können mehr als 90% aller Patienten geheilt werden,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Christoph Höller vom Arbeitskreis Melanom Dermatoonkologie der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie. „Daher ist die Hautkrebs-Früherkennung auch nach der COVID-19 Krise so wichtig.“

Therapie des Hautkrebses

Durch die Errungenschaften der zielgerichteten Krebstherapie und der immunonkologischen Therapie ist die Behandlung von  Hautkrebs in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden: „Es stehen uns heute Medikamente zur Verfügung, die selbst Melanommetastasen zum Rückgang bringen können, langfristige Remissionen und sogar Heilungen erzielen können,“ so Höller. Dafür können zielgerichtete Therapien (die Tumorzellen im Wachstum blockieren können), als auch immunonkologische Therapien (die die Abwehr steigern, indem sie die Blockade des Immunsystems aufheben können) zur Anwendung kommen. „Das Potential dieser modernen Therapien kann besonders bei früher Erkennung von Metastasen genutzt werden“ bekräftigt Christoph Höller. „Die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen beim Dermatologen sollten daher unbedingt eingehalten werden.“

Sonne ohne Reue 2020 – danke den Partnern

Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten Krebshilfe und Dermatologen auch ihre Aktivitäten im Rahmen der Aktion Sonne ohne Reue anpassen. „Unsere persönliche Aufklärungsarbeit an Kindergärten und Schulen in ganz Österreich konnten wir dieses Frühjahr leider nicht durchführen“, berichtet Krebshilfe-Geschäftsführerin Mag. Martina Löwe. „Da aber die Erinnerung an die Hautkrebs-Vorsorge und –Früherkennung ein wichtiger Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist, haben wir den Focus auf Online-Kommunikation gelegt und dafür auch unsere Website www.sonneohnereue.at neu gestaltet.“ Auch die kostenlose Krebshilfe-Broschüre steht online zum Download bereit.

Die Österreichische Krebshilfe bedankt dich bei den Partnern der Sonne ohne Reue-Aktion 2020: Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie, La Roche Posay, Beiersdorf, Novartis, Österreichische Apothekerkammer und HOFER.

Weitere Informationen / Rückfragen:

Österreichische Krebshilfe
Mag. Martina Löwe, Geschäftsführung
loewe(at)krebshilfe.net
www.krebshilfe.net