Doppel-Thema des Monats Dezember/Jänner: Ein neues Jahr voller guter Vorsätze

Zusammengestellt von Mag. Monika Barwig, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin i.A.u.S. bei der Krebshilfe Steiermark.

Es steht uns wieder bevor: Weihnachten, Neujahr und damit die üblichen Vorsätze für ein gesünderes, sportlicheres, engagierteres Leben. Was zumeist mit viel Enthusiasmus beginnt und einige Zeit stringent angewendet wird, lässt meist nach ein paar Wochen bereits wieder nach und kommt schließlich zum Erliegen. Doch warum ist das so und was kann man dagegen tun?

 

Die Forschung hat gezeigt, dass es im Wesentlichen von 3 Bedingungen abhängt, ob wir ein Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzen.

  1. Bedingung: Wichtigkeit (Wie wichtig ist mir persönlich dieses Anliegen?)
  2. Bedingung: Notwendigkeit (Wie unbedingt notwendig ist die Umsetzung?)
  3. Bedingung: Durchführbarkeit (Wie hoch ist die Überzeugung, dass ich es umsetzen kann?)

 

Sind alle 3 Bedingungen erfüllt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine langfristige Veränderung am höchsten. Nicht immer ist dies jedoch der Fall (z.B. Ich finde es wichtig mich in Zukunft gesünder zu ernähren, habe aber wenig Überzeugung dies auch zu schaffen.)

Die gute Nachricht ist, dass man trotzdem etwas dafür tun kann, um die Wahrscheinlichkeit zu steigern ein Ziel zu erreichen.

Einige Hilfestellungen hierfür finden Sie hier:

 

Konkretisieren Sie Ihre Ziele

Schreiben Sie sich ihr Ziel auf und erstellen Sie einen Plan wann, wie und wo sie damit starten möchten. Der Plan sollte gut sichtbar sein, sodass Sie im Laufe des Tages mehrmals darauf stoßen.

 

Behalten Sie das Ziel vor Augen

Stellen Sie sich am besten jeden Tag vor, wie es sich anfühlt das Ziel erreicht zu haben. Wie sehen Sie dabei aus, wie fühlt es sich an, wem werden Sie davon erzählen?

 

Holen Sie Verbündete ins Boot

Gibt es Menschen in Ihrem Umfeld, die dasselbe Ziel haben, wie Sie oder Ihnen beim Erreichen helfen können? Gibt es Menschen, die dasselbe Ziel bereits erreicht haben? Es ist einfacher ein Vorhaben in die Tat umzusetzen und dabei zu bleiben, wenn man dabei nicht allein ist.

 

Planen Sie in kleinen Schritten

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut! Überlegen Sie, was der erste Schritt in Richtung Veränderung ist und bauen Sie darauf auf. Jede kleine Veränderung bringt Sie näher an Ihr Ziel.

 

Auch die Diagnose Krebs kann einen großen Anreiz schaffen endlich etwas zu verändern. Dinge die früher wichtig waren (z.B. es den anderen Recht machen) können in den Hintergrund treten. Die eigene Gesundheit bekommt einen höheren Stellenwert und oft stellt sich auch ein gesunder Egoismus ein. Die Erwartungen anderer erfüllen zu müssen wird weniger wichtig, die eigenen Prioritäten (z.B. Freizeit, Familie) werden einem bewusster. Viele Menschen mit Krebs können dieses Potential nutzen, um ihre Vorsätze in die Tat umzusetzen.