Darmkrebsvorsorge 2013

Darmkrebs ist mit 400.000 Neuerkrankungen jährlich und mehr als 200.000 Todesfällen die zweithäufigste Krebserkrankung in der EU. Dabei wäre eine Darmkrebserkrankung durch eine rechtzeitige Darmspiegelung weitgehend vermeidbar. Placido Domingo spricht in einem berührenden TV-Spot über seine eigene Erfahrung und unterstützt die Krebshilfe-Kampagne.

In Österreich erkranken jährlich rund 4.600 Menschen an Darmkrebs, jeder 2. Mensch verstirbt leider. Dabei würde die Darmspiegelung im wahrsten Sinn des Wortes eine Krebsvorsorge darstellen. „Das Ziel dieser Untersuchung ist nicht, Darmkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen sondern in der Entstehung zu vermeiden,“ so Univ.Doz.Dr. Werner Weiss, unermüdlicher Darmkrebsvorsorge-Aktivist und Beauftragter der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH).  „Es muss gelingen, die Darmspiegelung in den Köpfen der Menschen als Pflicht-Termin zu verankern,“ hofft Weiss. „Im Laufe der Jahre musste ich leider hunderten Menschen die Diagnose Darmkrebs mitteilen – und dabei wären 90% vermeidbar gewesen. Das ist sehr traurig und motiviert mich dazu, den Kampf nie aufzugeben.“

Ein Anliegen, das von der Krebshilfe und der ÖGGH seit 10 Jahren jährlich rund um den „Darmkrebs-Monat März“ unermüdlich aufgezeigt wird – mit Erfolg: Erstmals nehmen Darmkrebserkrankungen nicht zu und die Sterbefälle sinken. Trotzdem: jede einzelne Darmkrebserkrankung ist um eine zu viel und vermeidbar! „In der Krebsvorsorge gibt es kaum eine so unumstrittene Tatsache als die lebensrettende Wichtigkeit einer Darmspiegelung,“ so Krebshilfe-Präsident Univ.Prof.Dr. Paul Sevelda. „Es erschüttert uns zu sehen, wie viele Menschen 50+  noch nie bei der Darmspiegelung waren - obwohl die Untersuchung kostenlos ist und seit Jahren völlig schmerzfrei angeboten wird.“

Frauen und Männer sollten ab dem 50. Lebensjahr alle 7-10 Jahre eine Darmspiegelung machen lassen. Das ist auch auf europäischer Ebene unumstritten: Jedes EU-Land verpflichtete sich, die qualitätsgesicherten Vorsorge-Koloskopie zu empfehlen und Vorsorge-Kampagnen durchzuführen, um das Bewusstsein für die Koloskopie zu stärken, dadurch Leben zu retten und gleichzeitig Geld zu sparen.*)

„Es genügt leider nicht (immer), die Bevölkerung medizinisch sachlich über die Wichtigkeit der Darmspiegelung zu informieren,“ so Krebshilfe-Geschäftsführerin Doris Kiefhaber. „Wir müssen bewusst Aufmerksamkeit für das Thema schaffen. Die ehrenamtliche Unterstützung von Placido Domingo für die diesjährige Kampagne ist dabei eine sehr große Hilfe. Wir sind Herrn Domingo und seinem Management, Peter Hofstötter, unendlich dankbar. Ein großes Danke geht auch an Marika Lichter, die den Kontakt herstellte, an Stefan Pfundner, SEVEN Film- und Postproduction, für die kostenlose Produktion des TV-Spots und an Wolfgang Setik, Tonstudio Holly für die Musik.“

„An die Möglichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, hatte ich nie gedacht ….“ So beginnt der sehr persönliche und berührende Appell von Placido Domingo im Krebshilfe-TV-Spot. „Ich hatte ja nie Schmerzen oder Beschwerden. Die Darmspiegelung hat mein Leben gerettet. Wann waren Sie das letzte Mal bei der Koloskopie? Bitte keine Ausreden, machen Sie es einfach: Sie ist schmerzfrei, kostenlos und kann auch Ihr Leben retten! Gehen Sie hin: Aus Liebe zum Leben.“ appelliert Placido Domingo.

Ab 25.2. bis Anfang April sollen Krebshilfe-TV-Spots – in Kooperation mit „ORF bewusst Gesund“ - und Beiträge in den Printmedien hoffentlich viele Menschen motivieren, die Darmspiegelung bei ÄrztInnen und Abteilungen, die ein Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge haben - wahrzunehmen.

 

Die Broschüre „Darmkrebsvorsorge“ enthält eine Auflistung aller Stellen in ganz Österreich (oder Suchmaschine online unter www.krebshilfe.net und www.oeggh.at), die eine Darmspiegelung schmerzfrei anbieten und ein Qualitätszertifikat „Darmkrebsvorsorge“ haben. Die Broschüre ist bei der Krebshilfe kostenlos erhältlich.

>> Zum Broschüren Download

Kontakt: Tel. 01-796 64 50 oder service(at)krebshilfe.net

"Die Selbsthilfe Darmkrebs hat auch heuer wieder einiges vor - wie die Prävention und Bewusstseinsbildung sowie Beratung und Hilfe für DarmkrebspatientInnen und deren Angehöriger", so Helga Thurnher, Selbsthilfegruppe Darmkrebs.

Für Rückfragen:
Österreichische Krebshilfe Dachverband
Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin
Wolfengasse 4, 1010 Wien
Tel. +43-1-796 64 50
E-Mail: service(at)krebshilfe.net

*) (Steigerung der Inanspruchnahme der Koloskopie um 1% senkt die Mortalität um 3%, eine Chemotherapie verursacht 340fache Kosten gegenüber der Vorsorge-Koloskopie).